ERP Systeme für den Mittelstand: Welche Alternativen gibt es zu SAP?
Wer auf der Suche nach Alternativen zu SAP ist, hat die Qual der Wahl. Mehr als 100 Anbieter und Lösungen buhlen um die Gunst insbesondere der mittelständischen und kleineren Unternehmen. Während SAP bei Großkonzernen eindeutiger Marktführer bleibt, bieten Anbieter wie Microsoft sowie zahlreiche mittelständische Softwarehäuser interessante und kostengünstigere Alternativen.
SAP Marktführer bei Großunternehmen und Konzernen
SAP ist weltweiter Marktführer für Business Software. Das bei Heidelberg ansässige Unternehmen hatte bereits 1972 mit der Entwicklung von betriebswirtschaftlichen IT-Anwendungen begonnen und mit SAP ERP (SAP R/2 und SAP R/3) in den 80er und 90er Jahren Maßstäbe für leistungsfähige ERP-Systeme gesetzt.
Vor allem große Unternehmen und Konzerne schätzen die umfangreichen Möglichkeiten die SAP ERP ihnen bietet: So können in der Software auch komplexe Konzernstrukturen und Prozesse abgebildet und gesteuert werden. Nahezu alle DAX-Konzerne setzten daher SAP ein. SAP selbst ist zwischenzeitlich zum profitabelsten und teuersten deutschen Unternehmen (nach Börsenwert) geworden.
SAP für kleinere Unternehmen zu teuer und zu kompliziert
Für viele mittelständische Unternehmen ist SAP jedoch vor allem eines: zu teuer. Die Marktführerschaft lässt sich SAP in Form von Lizenz- und Wartungskosten bzw. SaaS-Gebühren gut bezahlen. Hinzu kommen hohe Aufwände bei Implementierung und Customizing. Und last but not least: Um SAP ERP performant zu betreiben, muss auch in Hardware und Datenbanktechnologie (SAP S/4HANA) investiert werden.
Doch nicht nur die hohen Anschaffungskosten sprechen gegen SAP, sondern auch die Komplexität der Lösung. Die über Jahrzehnte entwickelte Software ist zweifelsohne sehr mächtig, jedoch bedarf sie einem hohen Schulungsaufwand seitens der User. Viele Funktionen sind überdies für kleinere Unternehmen und Mittelstand schlicht überflüssig.
Mittelstand sucht nach Alternativen zu SAP
Hohe Kosten und Komplexität geben für viele Unternehmen den Ausschlag, nach Alternativen zu SAP Ausschau zu halten. Die gute Nachricht: Das Angebot für ERP Software für den Mittelstand ist überaus groß. Die vielen mittelständischen Softwareanbieter punkten zudem oft mit speziellem Branchen-Know-how und hoher Anpassbarkeit. Zu den Schwergewichten im ERP-Umfeld zählen auch hierzulande die amerikanischen Anbieter Infor und Oracle. Aber auch ein weiterer Big Player wie Microsoft mischt in dem lukrativen Markt mit.
Zu den Marktführern im Mittelstand zählen die Business Lösungen aus dem Hause Microsoft: Microsoft Dynamics 365 Business Central (ehemals NAV oder Navision) und Microsoft Dynamics 365 for Finance and Operations (ehemals AX oder Axapta). Den Vertrieb von MS Dynamics übernehmen regionale Partner, die sich die hohe Anpassbarkeit der Lösung zunutze machen. Alleine in Deutschland, Österreich und Schweiz gibt es hunderte Softwarehäuser und Systemintegratoren, die die Lösungen auf die Prozesse und Anforderungen einzelner Branchen hin angepasst haben.
Zwischen großen international agierenden Microsoft Partnern mit mehreren Hundert Mitarbeitern und kleinen eher regional verorteten Systemhäusern ist alles vertreten. Um die Partner unterscheidbarer zu machen, vergibt der Gigant aus Redmond Zertifikate (Microsoft Certified Partner). So werden Partner mit hohen Entwicklungskapazitäten mit dem begehrten Silver oder Gold Status ausgezeichnet.
Zu den größten Microsoftpartnern in der DACH-Region mit zahlreichen Standorten in ganz Europa zählen beispielsweise:
• BE-terna • Cosmo Consult • Kumavision • Modus Consult
Weitere Alternativen zu SAP + Microsoft
Erfreulich ist die große Bandbreite an mittelständischen Softwareanbietern, die eigene ERP-Lösungen entwickelt haben. Auch hier gibt es zahlreiche ERP-Programme, die eigens an die gängigen Prozesse in bestimmten Branchen angepasst sind. Zu den bekannteren ERP-Systemen zählen hier zum Beispiel die Karlsruher ERP-Anbieter ABAS und Asseco, die für eine ganze Reihe von Branchen Speziallösungen entwickelt haben.
Branchenlösungen punkten mit best practices
Der große Vorteil der kleineren, mittelständischen ERP-Anbieter ist oft ein hohes spezifisches Branchen Know-how. Viele Lösungen sind eigens für eine spezielle Branche entwickelt oder angepasst worden. Im Standard der Lösungen ist somit bereit ein guter best-practice vorhanden, der dann nur noch auf die individuellen Besonderheiten angepasst werden muss. Dies verringert die Einführungszeiten und senkt die Kosten für die Implementierung der SAP Alternative.
Für Handelsunternehmen und Großhändler beispielweise ist das Münsteraner Softwareunternehmen GWS eine interessante Alternative zu SAP.
ERP für KMUs
Daneben gibt es viele ERP-Lösungen die speziell für kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern konzipiert worden sind. Oft stehen hier Warenwirtschaft, Rechnungswesen und Projektmanagement als Standard-Module zur Verfügung.
Namhafte Beispiele für Mittelstands ERP Lösungen sind unter anderem:
- CSS mit eGecko
- GDI aus Landau
- Hamburger Software
- Mesonic mit winline
- PSIpenta
- ProALPHA
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